Zweifel

 

Zu oft verbinden wir Negativität und Schwäche mit Zweifeln. Dass Sie jedoch sehr hilfreich und nützlich sein können und von großem Mut zeugen, wird eher selten angesprochen.

 

Zu zweifeln beginnen wir, wenn wir anfangen zu hinterfragen und über Dinge, die uns wichtig sind, nachzudenken. Wir gleichen unser Wissen und unsere Erfahrungen ab, um zu schauen was die richtige Lösung/ Entscheidung für uns ist. Etwas anzuzweifeln bedeutet, etwas aus einer anderen Sichtweise zu betrachten und neue Wege einzuschlagen.

Es lädt uns zur Weiterentwicklung ein. Jedoch heißt es auch gleichzeitig, etwas anders als viele andere Menschen zu machen, Neues zu probieren, alt eingefahrene Muster zu durchbrechen und die Handlungsweisen Anderer in Frage zu stellen. Es bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen und mutig zu sein.

 

 

Zweifel bieten uns die Gelegenheit, verborgene Bedürfnisse zu erkennen und unser Leben so einzurichten, wie es sich gut und richtig für uns anfühlt. Dank ihnen haben wir die Chance, ein Leben im Einklang mit uns selbst zu führen.

 

Doch genauso wie die Zweifel ihre guten Seiten haben, so können sie auch sehr belastend sein, wenn wie sie eine lange Zeit ignorieren.

Also: Zweifle ruhig öfter und höre achtsam in dich hinein, was dir dein Herz damit sagen möchte.

 

 

Wie Du konstruktive von destruktiven Zweifeln unterscheiden kannst

 

 

 

Situationsbedingte Zweifel - konstruktiv

 

Treten Zweifel immer wieder zu bestimmten Umständen auf oder werden durch die immer gleichen Trigger ausgelöst, so steht meist ein Bedürfnis dahinter. Ich führe beispielsweise eine glückliche Beziehung, spüre aber immer dann Zweifel, wenn mir meine Freundin erzählt, dass ihr Partner ihr immer Blumen und kleine Aufmerksamkeiten mitbringt.

Gedanken wie:

„Liebt er mich überhaupt?“

oder

„Meine Freundin hat so ein Glück so einen Partner zu haben“

können dann unser Wunsch nach etwas Verborgenem sein.

Bedürfnisse nehmen wir meist sehr schnell über andere Menschen wahr. Wir sind so lange zufrieden, bis jemand daherkommt und etwas lebt was wir einige Zeit unbewusst zurückgesteckt haben. Jeder Mensch ist ein Spiegel, um uns selbst besser kennenzulernen. Deswegen sei nicht enttäuscht oder traurig, wenn du jemand Anderen um irgendetwas beneidest/ bewunderst, sondern freue dich viel mehr über das Geschenk was er dir damit gemacht hat.

 

Er gibt dir die Möglichkeit, einen verborgenen Wunsch oder ein zurückgestelltes Bedürfnis zu erkunden.

 

Fällt dir also auf, dass deine Zweifel situationsgebunden sind, so halte die Momente fest, in denen es zu Tage kommt. Das verschafft dir Klarheit. Klarheit gibt uns die Möglichkeit, mit uns und anderen in Kommunikation zu treten und deutlich zu äußern, was wir uns wünschen und was nicht.

Erst dann geben wir dem Gegenüber die Möglichkeit, uns zu verstehen und auch handeln zu können. Solange wir uns unserer Bedürfnisse nicht bewusst sind, kann sich dies in Unzufriedenheit wiederspiegeln und wir neigen dazu, dies auf andere Menschen zu übertragen. In den meisten Fällen kommt es dann zu Streit. Und am Ende wünschen wir uns doch alle nichts mehr, als eine harmonische Beziehung, in der man miteinander wachsen kann.

 

 

Wenn du es schaffst, die Momente zu identifizieren in denen immer wieder die gleichen Bedenken auftauchen, so kannst du dich darin üben, ein stiller Beobachter deiner Gedanken zu werden. Je bewusster dir Situationen werden, desto schneller kannst du auf lange Sicht darauf reagieren und daran arbeiten, es anders wahrzunehmen oder dich sogar anders zu verhalten. Wenn du es schaffst, deinen Zweifel als ein verstecktes Bedürfnis wahrzunehmen, kannst du gezielt an dessen Erfüllung arbeiten.

 

Diese Art von Zweifeln wollen dir also nicht unbedingt mitteilen, dass du dich auf dem falschen Weg befindest. Vielmehr wollen sie dir dabei helfen herauszufinden wer du bist und was du aus der Situation, in der der Zweifel auftritt, noch lernen kannst.

 

 

 

 

 

Kontinuierliche Zweifel - destruktiv

 

Schwingt über einen langen Zeitraum etwas mit was sich nicht gut anfühlt, so solltest du es beobachten. Zweifelst du immer wieder an deiner Arbeitsstelle und hast das Gefühl, dass es da noch etwas Besseres gibt?

Hält dies mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre an, so möchte dir dein Herz etwas sagen. Hier ist nicht der richtige Ort für dich. Hier wirst du nicht glücklich werden, sondern dich lediglich durch die Tage quälen und immer auf das kommende freie Wochenende und den langersehnten Urlaub warten. Du wirst das Gefühl haben, nie wirklich angekommen zu sein.

 

 

Oft fühlt es sich an wie eine Art unterschwelliges, dumpfes Rauschen. Als wenn ein Schleier auf dir liegt der deine Sicht etwas trübt. Bei dieser Art von Zweifeln scheint etwas Tieferes verborgen zu sein. Langanhaltende Zweifel deuten oft auf einen Wertekonflikt hin. Du lebst im Moment ein Leben was nicht deinen Wünschen und Vorstellungen entspricht.

Ist einer deiner Werte beispielsweise Harmonie, lebst aber in einer Beziehung mit einem Partner in der es immer nur Drama, Trennung und Versöhnung gibt, so stimmt dein Wunsch nicht mit der Realität überein. Es entsteht eine innere Zerrissenheit, welche sich durch ein Gefühl der Unzufriedenheit und/ oder Niedergeschlagenheit bemerkbar machen kann.

 

 

Nicht selten beginnen wir hier unsere Unzufriedenheit von einem Lebensbereich auf einen anderen auszudehnen. Einerseits bedingt durch die Dauer, in der wir uns in dem Wertekonflikt befinden, andererseits hängt es davon ab, wie stabil die anderen Bereiche sind.

Meiner Ansicht nach gibt es nämlich drei Lebensbereiche.

  • Der Ich-Bereich

Der Bereich, der meine Bedürfnisse, Wünsche und Hobbys abdeckt

 

  • Der soziale Bereich

Freunde, Familie, Partnerschaft

 

  • Der Tätigkeits-Bereich

Unser Job. Hier fällt auch die Sinnerfüllung rein, da wir durch unseren Beruf das ausleben können, was uns erfüllt.

 

Wenn wir hier in einem Bereich unzufrieden sind, kann sich das somit auch auf einen anderen auswirken. Bin ich beruflich unzufrieden, nehme ich das nicht selten mit nach Hause und lasse meine Unzufriedenheit an meinem Partner oder meinen Kindern aus. Bin ich andererseits im Ich-Bereich nicht zufrieden und habe nie Zeit für mich oder kann keine Energie in Hobbys oder Tätigkeiten tanken, so bin ich im Job beispielsweise unausgeglichen und nicht leistungsfähig. usw.

 

 

Setze dich mit deinen Werten auseinander und lege fest, nach welchen von ihnen du dein Leben gestalten möchtest. Wenn wir Entscheidungen in Einklang mit unseren Werten treffen, so wird es uns in Zukunft immer leichter fallen eine Wahl zu treffen. Wir wissen, was wir wollen, haben uns festgelegt und sind zufriedener.

 

Wenn du also merkst, dass Unzufriedenheit und Zweifel ein ständiger Begleiter sind und sich dein Leben immer schleppender anfühlt, so nimm dies wahr. Kontinuirliche Zweifel machen das Leben eher schwer und können sogar dazu führen, dass dir dein Körper dies auf der gesundheitlichen Ebenen (z.B. Verspannungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Herzrasen…)  mitteilen möchte. Er springt in eine Art Abwehrhaltung und äußert somit eine Art Hilferuf.

 

Destruktive Zweifel beginnen immer als konstruktive Zweifel. Wir selbst lassen sie erst zu etwas Negativem werden, da wir sie über einen zu langen Zeitraum ignorieren. Sie werden dadurch zu einem "natürlichen" Bestandteil unseres Lebens, da wir sie hinnehmen und das Gefühl was daraus entsteht, zu unserer Realität werden lassen. Wir hinterfragen sie irgendwann nicht mehr.

 

Deswegen überprüfe und nimm dein Leben nicht als gegeben hin. Du hast die Macht, es jeden Tag in eine andere Richtung zu lenken und das Beste draus zu machen.

 

 

 

Welche Zweifel begleiten dich und wie gehst du mit ihnen um?

 


Über die Autorin

Mein Name ist Katrin Bochynek, ich bin 30 Jahre alt und hab eine 2,5 jährige Tochter. Ich bin gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Künstlerin und Coach.

 

Nachdem ich nach vielen Jahren im selben Job immer wieder an den gleichen Punkt in meinem Leben kam, beschloss ich etwas zu ändern. Seit mehr als 6 Jahren beschäftige ich mich schon mit den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit und ganzheitliche Gesundheit. Ich habe mich in den Bereichen der Ernährung und Bewegung weitergebildet und starte demnächst meine Coachingweiterbildung speziell für hochsensible Menschen. Meine Vision ist es, meine künstlerische Seite zu leben und anderen Menschen wieder zu helfen eine Verbindung zu sich selbst zu finden. Denn je mehr wir bei uns sind und uns bewusst machen was wir wollen und wohin es gehen soll, umso erfüllter können wir leben.

 

Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch auf seine ganz individuelle und einzigartige Weise etwas Wunderbares in der Welt bewirken kann. Wir alle haben ein so unglaublich großes Potenzial in uns, dass gelebt werden will.

 


 

 

 

 

Haftungsausschluss: Für den Inhalt dieses Beitrags ist ausschließlich die Autorin verantwortlich.


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