
Lass uns mal davon ausgehen dass du am Tag 2000 kcal verbrauchst. Genau diese 2000 kcal nimmst du auch täglich zu dir. Rein wissenschaftlich betrachtet würde das bedeuten, dass du deine Körperkonstitution hältst, du nimmst also weder zu, noch verlierst du Gewicht. In unserer Annahme verändert sich dieser Zustand auch die nächsten 10 Jahre nicht. Du veränderst nichts an deiner Lebensweise, treibst auch nicht mehr Sport. Das einzige was sich heute verändert, ist, dass du zusätzlich zu deinen 2000kcal noch einen kleinen Schokoriegel mit 100kcal zu dir nimmst.
Wird sich deshalb am nächsten Tag etwas an deiner Physis verändern? Nein.
Nun schmeckt dir der Riegel aber extrem gut und du beschließt, dir jeden Tag diese kleine Belohnung zu gönnen.
Und hier beginnt der schleichende Prozess: Nach einer Woche hast du bereits einen Kalorienüberschuss von 700kcal, nach einem Monat sind es über 3000 und nach drei Monaten hast du schon ein Kilo Fett an deinem Körper angesammelt. Über das Jahr gesehen würde dieser eine Schokoriegel also einen Unterschied von 4 Kilo ausmachen.
Erschreckend, wenn wir dies jetzt mal 10 hochrechnen und sehen, wo wir in 10 Jahren stehen würden und was ein Riegel am Tag mehr oder weniger über die Zeit ausmachen kann.
Was dieses sehr überspitzte Beispiel verdeutlichen soll ist, dass Veränderung nicht von heute auf morgen funktioniert.
Was eine Klopapierrolle damit zu tun hat
Stell dir eine Klopapierrolle vor. Jeden Tag reißt du ein paar Blätter davon ab und anfangs macht es den Anschein, als würde die Rolle nie zu Ende gehen. Genau hier greift das Gesetz der Minimalkonstanz:
Irgendwann nämlich sitzt du nämlich da und stellst erschreckend fest, dass die Rolle leer ist. Der gesamte Prozess dazwischen ist dir vermutlich überhaupt nicht aufgefallen, dass die Rolle immer dünner wird. Déjà-vu?
Ähnlich verhält es sich in allen Lebensbereichen. Ob du an deiner Fitness arbeitest, eine Fremdsprache lernst oder dir ein eigenes Business aufbaust, wenn du jeden Tag deine kleinen Schritte machst, dann wirst du in 10 Jahren meisterlich dastehen. Die Menschen werden zu dir aufblicken und dich fragen, wie du das geschafft hast. Und vielleicht fällt es dir schwer, dafür eine Antwort zu finden, weil dir dieser Prozess gar nicht so bewusst war.
Dadurch, dass du dich jeden Tag nur minimal verbessert hast, hast du selbst vielleicht nicht das Gefühl, jetzt ein Profi zu sein.
Wie du siehst, ist es oft gar nicht nötig, sein Leben und seinen Alltag komplett umzukrempeln und alles andere seinem Erfolg unterzuordnen.
Dabei gibt es 2 Probleme
Nämlich, dass viele Menschen extrem überschätzen, was kurzfristig möglich ist und dafür unterschätzen, was langfristig möglich ist. Sie starten nicht, weil sie sich nicht über den Berg trauen, der vor ihnen liegt, da sie nur zum Gipfel hochblicken und sich denken, dass sie die steile Felswand eh nie hochkommen werden. Aber eigentlich müssten sie nur einen Schritt vor den anderen setzen und dem ausgeschilderten Weg folgen. Das Tempo spielt dabei doch gar keine Rolle, das kann jeder für sich wählen.
Das zweite Problem, welches ich immer wieder beobachte ist, dass viele Menschen zu früh aufhören, weil (noch) nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt worden sind. Es ist wie mit dem Klopapier. Am Anfang ist der Fortschritt schwer zu erkennen, die Erfolge werden vielleicht erst später sichtbar. Aber damit die Rolle leer wird, ist das erste Blatt genauso entscheidend wie das letzte.
Entscheidend ist einzig und allein, dass du dich auf deine kleinen Schritte fokussiert - und zwar täglich. Lasse keinen Tag aus, besonders nicht am Anfang. Wie ich in einem anderen Beitrag schon beschrieben habe, benötigt dein Gehirn Zeit, um eine Routine zu entwickeln. Hast du diese Routine (täglich 10 Minuten eine Fremdsprache lernen, 20 Minuten ein Instrument spielen, 30 Minuten an deinem Business arbeiten) erst einmal verinnerlicht, denkst du gar nicht mehr darüber nach, während dieser Zeitspanne etwas anderes zu tun.
Lass dich auch nicht entmutigen, wenn du an manchen Tagen wenig oder keinen Fortschritt erkennst - vertraue dem Gesetz der Minimalkonstanz und mache deine kleinen Schritte - stur und stetig.
Pura Vida,
Dein Luke
Nie wieder 9 to 5

Das Gesetz der Minimalkonstanz lässt sich auch wunderbar anwenden, um sich nebenbei ein zweites Standbein aufzubauen. Ich habe nach dieser Strategie gehandelt und konnte dadurch nach 2,5 Jahren meinen Hauptjob kündigen - ohne besondere Vorkenntnisse, finanziellem Risiko oder sonstigem Hokuspokus.
Wenn dir zeitliche und örtliche Selbstbestimmung ebenfalls wichtig sind und du dich mit den Bereichen Ethik, Gesundheit & gelebter Nachhaltigkeit identifizieren kannst, schau dir unbedingt dieses innovative Konzept an:
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