
„Nur noch kurz mal WhatsApp checken… auf Instagram gibt es sicher auch viel Neues zu entdecken. Mal schauen, was Toni und Lisa gerade machen, sind sie schon wieder im Urlaub? Die haben so ein tolles Leben. Ich wünschte, ich könnte mir auch so einen teuren Urlaub leisten. Wenn ich die nächsten 5 Jahre konsequent spare und nicht mehr so oft ins Kino gehe, kann ich mir das vielleicht auch leisten. Vorausgesetzt, das Auto geht nicht wieder kaputt.“
Kommen dir diese Gedankengänge bekannt vor?
Dann geht es dir wie vielen Menschen in der heutigen digitalen Zeit. Soziale Medien, Smartphones & Co. bieten uns viele Vorteile – keine Frage. Sie sorgen allerdings auch dafür, dass wir einen großen Teil des Tages in einem reaktiven Konsummodus verbringen. Wir sind sehr beeinflussbar und projizieren alles Gesehene oder Gehörte nahezu ungefiltert auf unser eigenes Leben.Dieser Prozess läuft in vielen Fällen unterbewusst ab und ist somit auf Anhieb gar nicht so leicht zu erkennen.
Grundsätzlich sortiert unser Gehirn Informationen nach Relevanz und Wichtigkeit. Relevantes landet im Bewusstsein, wodurch es schneller abrufbar ist. Als irrelevant Interpretiertes wird allerdings ebenfalls verarbeitet und landet im Unterbewusstsein. Durch die Reizüberflutung der heutigen schnelllebigen Welt verliert unser Gehirn jedoch zunehmend diese Filterfunktion, was dazu führt, dass vieles ungefiltert in unserem System abgespeichert wird. Dadurch können wir Relevantes immer schwerer von Belanglosem unterscheiden, was in weiterer Folge unserem Selbstbild und unserem Selbstwertgefühl erheblich schaden kann.
Wir setzen uns durch unser Konsumverhalten ständig neue Referenzpunkte, die in Konsequenz unser Wohlbefinden und unsere Wahrnehmung beeinflussen. Umso wichtiger ist, dass wir uns über unser Konsumverhalten bewusst werden und stundenlanges Social Media Binging im Zombiemodus aus unserem Alltag verbannen. Gleiches gilt natürlich auch für unser gesamtes Konsumverhalten. Wie oft fragen wir uns tatsächlich, ob das was wir uns im Fernsehen und auf Streaming-Plattformen ansehen, uns gut tut oder eventuell sogar schaden könnte?
Studien haben gezeigt, dass der eigene Wohlstand geringer eingeschätzt wird, je mehr ferngesehen wird
Dies hängt natürlich vor allem mit der Qualität der konsumierten Inhalte zusammen.
Was das Selbstbewusstsein angeht, ist wiederum Social Media heutzutage ein sehr entscheidender Faktor. So konnte mittlerweile belegt werden, dass zwischen dem Selbstbewusstsein und der Nutzung von Social Media eine negative Korrelation besteht. Je mehr Zeit beispielsweise auf Facebook verbracht wird, desto geringer ist das Selbstbewusstsein bei Kindern und auch Erwachsenen. Dadurch, dass wir uns gerne (oder auch nicht, Stichwort: unbewusst) mit anderen vergleichen, beginnen wir automatisch unser eigenes Leben in Relation zu setzen und uns selbst nach Fehlern und Makeln zu scannen. Und darin sind wir sehr gut – im Finden von Fehlern.
Doch wie authentisch ist das Illustrierte in sozialen Netzwerken? In vielen Fällen ist es tatsächlich eine Illustration, eine Illusion, die erzeugt wird, um etwas vorzutäuschen. Genau hier schlummert auch die Gefahr der Selbstdemontage – unbewusst und bewusst. Umso wichtiger ist es, dass wir uns unserer Gewohnheiten bewusst sind und uns diese regelmäßig vor Augen führen. Indem wir uns im Klaren sind, dass wir unseren Organismus nicht nur durch Nahrung nähren, sondern mit allem, was wir tagtäglich tun, uns ansehen und anhören, haben wir eine große Chance, unser Leben mit mehr Zufriedenheit auszustatten.
In meinem aktuellen Buch (Ab sofort im Handel: Be calm to be wild! Salutogenese im digitalen Zeitalter) befasse ich mich unter anderem mit dem Thema Social Media und der Wichtigkeit unserer Gewohnheiten für ein glückliches und zufriedenes Leben. Haben wir Gewohnheiten in unserem Alltag etabliert, die uns guttun, haben wir das essenzielle Fundament für unsere Potenzialentfaltung gelegt. Der erste Schritt hin zu mehr Resilienz ist getan. Resilienz, ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger auftaucht. Ob Resilienz, innere Stärke oder psychische Widerstandskraft – wie wir es bezeichnen, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass wir unsere Umgebung in den meisten Fällen nicht verändern können. Was wir aber verändern können, ist, wie wir Dinge und Situationen interpretieren und wahrnehmen.
Wir werden mit externen Einflussfaktoren regelrecht überschüttet. Überstunden werden zum Hygienefaktor, Werbung, wohin das Auge reicht (und das Ohr), gefühlt hunderte Apps, die unsere Aufmerksamkeit benötigen etc. – all das kann uns schnell überfordern.
Somit kann ein unbewusst gestalteter Alltag mit schlechten Gewohnheiten auf Dauer weitreichende Konsequenzen haben. Wie diese Konsequenzen aussehen? Vielfältig! Wie bereits erwähnt, können schlechte Gewohnheiten durch das Setzen von falschen Referenzpunkten unser Selbstbild verzerren und unser Selbstwertgefühl negativ beeinflussen. Zum anderen können die vielen Reizänderungen provoziert durch schnell wechselnde Inhalte (z. B. das Scrollen auf Facebook oder das simultane Nutzen von elektronischen Geräten – der Fernseher läuft, am Laptop läuft ein YouTube-Video, auf dem Handy wird Instagram durchforstet) sich in unserem Unterbewusstsein einbrennen und mit der Zeit zu einem dauerhaften Zustand der Anspannung und inneren Unruhe führen. Die Herausforderung besteht dann oft darin, die Ursachen für diesen gestressten und angespannten Dauerzustand zu erkennen.
Sind wir gestresst, tendieren wir dazu, den Fehler im Außen zu suchen
Meine Familie ist nervtötend, meine Arbeitskollegen sind inkompetent, alle Menschen sind egoistisch, das Leben ist hart und unfair. Dabei liegt es in den meisten Fällen an uns selbst, dass wir so gestresst durchs Leben gehen. Unsere Gewohnheiten sorgen für unser Wohlbefinden. Sei es Lesen, Sport, Meditation, bewusster Fokus auf eine positive Denkweise – es gibt so viele Möglichkeiten, unseren Alltag so zu gestalten, dass wir uns gut fühlen und uns durch ständiges Lernen weiterentwickeln können.
Gute Gewohnheiten helfen uns also dabei zufrieden mit unserem Leben zu sein und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Im Endeffekt können wir unsere Umgebung also doch verändern, indem wir die objektive Realität durch unsere subjektive Wahrnehmung und die daraus resultierende Verhaltensänderung verändern. Beginnen wir also, unser Leben wieder in unsere Hände zu nehmen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Lasst uns unsere innere Stärke und Gelassenheit wieder zurückerobern. Lasst uns unsere innere Ruhe nutzen, um Energie zu tanken und voller Motivation in jeden neuen Tag zu starten.
Be calm to be wild!
Patrick Jesenko
Buchtipp zum Beitrag
Wir leben in einer Zeit, die von Schnelllebigkeit, Hektik sowie Leistungs- und Optimierungszwang geprägt ist. Dies führt in vielen Fällen unweigerlich zu Stresssymptomen oder sogar psychischen Erkrankungen. Insbesondere der Trend der Digitalisierung mit seinen zahlreichen technologischen Entwicklungen bietet neben vielen Vorteilen auch eine Reihe an Gefahrenpotenzial. Was also können wir tun, um in dieser materialistischen, sich schnell verändernden Welt zu bestehen? Der Schlüssel liegt in unserer Resilienz – der psychischen Widerstandskraft. Basierend auf dem Konzept der Salutogenese befasst sich dieses Buch mit dem effektiven Umgang mit externen und internen Einflussfaktoren, um durch eine innere Ruhe gelassener, motivierter und glücklicher zu werden. Das Buch behandelt dabei unter anderem folgende Fragestellungen…
• Wie entsteht Stress und welche Auswirkungen hat er auf Körper und Geist?
• Was haben unsere Gedanken, unsere Emotionen und unser zentrales Nervensystem mit Stress zu tun?
• Welche Rolle spielen dabei soziale Netzwerke, Fernsehen & Co.?
• Was bedeutet Resilienz und wie werde ich resilienter?
• Wie kann das Konzept der Salutogenese dabei helfen?
… und liefert zudem noch viele praktische Anwendungen rund um die spannenden Themen Achtsamkeit & Wahrnehmung, Meditation und Visualisierung.
Über den Autor

Mein Name ist Patrick Jesenko und ich komme aus dem schönen Hohenems in Vorarlberg. Ich bin diplomierter Mentaltrainer und Autor und bin unter anderem als Speaker unterwegs.
Welche Ziele habe ich? Was möchte ich erreichen? An sich triviale Fragen, die oft gar nicht so einfach zu beantworten sind. Als sportbegeisterter Mensch und aktiver Sportler (Leichtathletik, Fußball, Ausdauersport u.a.) waren Ziele zwar immer präsent, doch diese beschränkten sich oft auf den sportlichen Bereich.
Was möchte ich im Leben erreichen? Was bedeutet für mich Erfolg? Nach abgeschlossenem Studium stürzte ich mich in die Berufswelt, ohne mir je ausreichend Zeit genommen zu haben, zu reflektieren und mich zu fragen, was ich tatsächlich mit meinem Leben machen möchte.
Was sind meine Stärken? Meine Talente? Meine Ziele? Diese Fragen blieben lange unbeantwortet, bis ich nach mehreren Jahren meiner Tätigkeit im Bereich Marketing und Brand Management immer mehr das Gefühl bekam, dass ich nicht auf dem richtigen Weg bin. Die Aufgaben waren zwar spannend und abwechslungsreich, dennoch wusste ich innerlich, dass ich nicht das mache, was ich machen möchte und ich mein volles Potenzial in dem Umfeld, in dem ich mich befand, nicht entfalten konnte.
Was habe ich also gemacht? Ich habe mir die nötige Zeit genommen, um durch eine intensive Selbstreflexion herauszufinden, wer ich bin und wer ich sein möchte. Dies hat mir letzten Endes geholfen, meinen richtigen Weg zu finden und herauszufinden, was ich möchte: Ich möchte Menschen auf ihrem Weg der Veränderung, Potenzialentfaltung und Resilienzstärkung unterstützen und ihnen bei ihrer Transformation tatkräftig zur Seite stehen! Aus diesem Grund bin ich als Mentaltrainer und Speaker unterwegs, um meine Erfahrungen und mein Know-how im Rahmen von Vorträgen, Seminaren und Workshops zu teilen.
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