
Kennst du folgende Situation?
Du schreibst eine wichtige Prüfung und bist überglücklich, nachdem du erfahren hast, dass du sie bestanden hast.
Oder du erreichst ein großes Ziel, auf das du lange Zeit hin gearbeitet hast. Du bist richtig stolz und fühlst dich einfach nur glücklich und liebst das Leben.
Aus Erfahrung wissen wir, dass dieses Gefühl meist nicht lange anhält. Schließlich geht das Leben weiter und wir merken, dass es noch andere Dinge gibt, die wir ändern möchten, die uns stören oder die wir erreichen möchten. Irgendwann setzt eben die Gewohnheit wieder ein.
Aber wie können wir es schaffen, dass wir anhaltendes Glück und innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in unseren Alltag bringen, ohne ständig dem nächsten Ziel, dem schnelleren Auto, dem größeren Haus, hinterherjagen müssen?
Der Schlüssel dazu ist Achtsamkeit.
- Als Achtsamkeit wird der Zustand einer zielgerichteten Aufmerksamkeit auf das Jetzt beschrieben.
Ein großes Problem in unserer schnelllebigen Welt ist es, dass wir einen Großteil unseres Tages im Autopilot durchs Leben gehen. Die Routine in unserem Alltag bringt uns dazu, Aufgaben automatisiert auszuführen, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken. Bestimmt kennst du den Moment, wenn du im Auto sitzt und dir nicht mehr sicher bist, ob du jetzt die Haustüre abgesperrt hast oder das Fenster noch geschlossen hast.
Um Achtsamkeim zu verstehen, muss man es also schaffen, diesem Trott zu entkommen und den Moment bewusst wahrzunehmen. Also das was ist und nicht das was sein sollte, könnte oder müsste.
Achtsamkeit ist also ein Bewusstseinszustand, in dem du die Situation nicht bewertest ("Das bringt mir jetzt nichts", "Das ist Zeitverschwendung"). Du spazierst z.B. durch den Wald und spürst die warmen Sonnenstrahlen, die Frühlingsluft, genießt die tolle Aussicht und erfreust dich den vielen Farben.
Man könnte es als eine Art Mentaltraining ansehen, das dir in vielen Bereichen helfen kann und einige Vorteile mit sich bringt.
Man könnte Achtsamkeit heutzutage schon fast als Luxus beschreiben. In einer Welt, die von Stress und Hektik geprägt ist und alles schneller, besser und effizienter gehen muss hat keiner mehr Zeit für irgendetwas. Wir hetzen uns von Termin zu Termin und organisieren und planen auch unsere Freizeit.
Auch ich finde es wichtig, nicht planlos durch sein Leben zu streunen und konsequent an seinen Visionen zu arbeiten. Ich investiere viel Zeit und Energie in das Erreichen meiner großen Ziele und versuche auch, so effizient wie möglich zu arbeiten.
Aber genau hier sehe ich einen großen Vorteil beim Thema Achtsamkeit, den viele in ihrem stressigen Alltag übersehen:
Achtsamkeitstraining verhilft zu einer höheren Konzentrationsfähigkeit und unterstützt uns beim Stressabbau. Das wiederum fördert deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
Ein Trugschluss für viele Menschen ist der sogenannte "Wenn-Dann"-Glaube.
"Wenn ich dieses Auto fahre, dann bin ich glücklich."
"Wenn ich endlich einen Partner gefunden habe, ist alles besser."
Dabei gibt es ein tolles Zitat von Eckart Tolle: "Es gibt genau zwei Dinge, die Menschen zutiefst unglücklich machen. Einmal, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, und einmal, wenn sie genau das bekommen, was sie wollen.“
Das mag auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend klingen, da es scheint, als hätten wir nun gar keine Möglichkeit, zu handeln. Was Eckart Tolle damit aber meint ist, dass (Un-)Glück und (Un-)Zufriedenheit einzig und allein von unserer eigenen Betrachtungsweise abhängig ist.
Dieser zukunftsorientierte "Wenn-Dann" Glaube ist zum Beispiel etwas, das uns maximal kurzfristig glücklich und zufrieden macht.
Das Sprichwort "Es sind die kleinen Dinge im Leben, die einen glücklich machen" kennst bestimmt. Und genau diese kleinen Dinge sind es, die du nur wahrnimmst, wenn du aufmerksam durchs Hier und Jetzt gehst.
Ein weiterer Vorteil von einem achtsamen Leben ist es, dass wir lernen, unsere Emotionen zu kontrollieren.
Viele Menschen können das nicht.
Das kann folgenden Grund haben:
- Sie sind sich viele ihrer Emotionen gar nicht bewusst.
Sie sind bspw. wütend, ohne genau zu wissen, warum das eigentlich so ist.
- Sie identifizieren sich komplett mit ihren Emotionen und Gefühlen.
Die meisten Emotionen sind aber nur sehr flüchtig. Wenn dir zum Beispiel jemand die Vorfahrt nimmt und du einen kurzen Wutanfall bekommst. Wie viele Menschen da draußen gibt es, die sich durch so eine Situation am frühen Morgen den gesamten Tag verderben lassen?
Wenn wir achtsam mit solchen Situationen umgehen merken wir meist recht schnell, dass wir solchen Situationen oft viel zu viel Bedeutung schenken.
Achtsamkeitstraining - wie funktionierts?
Hier ein paar Beispiele für deinen Alltag:
- Achtsames Aufstehen
Checke nicht sofort deinen Facebook-Feed ab und denke nicht an den Berg von Arbeit, der dich heute erwartet. Nimm dir 2 Minuten, um dein Umfeld bewusst wahrzunehmen.
- Achtsames Frühstücken
Nimm dir ausreichend Zeit und lenke dich nicht mit deinem Smartphone oder TV ab. Versuche, den Geschmack der Speisen oder den Duft des Kaffees bewusst wahrzunehmen.
- Achtsamkeit während der Arbeit
Nimm dir regelmäßig eine zweiminütige Auszeit und nimm deinen Arbeitsplatz bewusst wahr. Konzentriere dich einfach auf deine Wahrnehmung und du wirst sehr schnell merken, dass deine Gedanken und Sorgen rund um deinen langen Arbeitstag abnehmen werden.
- Meditiere
Meditieren ermöglicht dir eine achtsame Wahrnehmung deines Innenlebens. Konzentriere dich dabei auf eine Sache wie zB deine Atmung oder einen Gegenstand. Auch wenn deine Gedanken hin und wieder abschweifen, so lernst du, deine Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.
Vielleicht hast du noch weitere Tipps?
Lass es mich wissen!
Pura Vida,
Dein Luke
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